TTR – Timetabling Redesign for Smart Capacity Management

Zum Inhalt springen

Artikel: TTR – Timetabling Redesign for Smart Capacity Management

TTR ist ein Projekt zur Vereinheitlichung und Vereinfachung der europäischen Fahrplanprozesse mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Schienensektors zu erhöhen. 2014 begannen RNE (RailNetEurope) und FTE (Forum Train Europe) mit den ersten Planungen, die Zuweisungsprozesse von Kapazitäten im Schienengüterverkehr zu überdenken und zu überarbeiten.

Was zuerst nur auf den Schienengüterverkehr beschränkt war, weitete sich schnell auf eine Überarbeitung der gesamten Fahrplanprozesse aus, die 2017 in einer ersten Gesamtkonzeption mündete, an der Eisenbahninfrastrukturunternehmen und Eisenbahnverkehrsunternehmen gleichermaßen beteiligt waren. Diese erste Gesamtkonzeption befasste sich nicht nur mit Kapazitätszuweisungsprozessen, sondern kam zu dem Schluss, dass eine Neuplanung der Zuweisungsprozesse auch eine umfassende Kapazitätsvorplanung benötigt. Dies sollte auch von der Bereitstellung einer adäquaten IT-Unterstützung der Prozesse sowie deren rechtlichen und kommerziellen Rahmenbedingungen begleitet werden.

Damit umfasst TTR im Prinzip nichts weniger als eine völlige Neuordnung der Kapazitätsvorplanungs- und Zuweisungsprozesse mit dem Ziel einer europaweiten Harmonisierung. Diese Prozesse beginnen mit der Capacity Strategy ab x-60 und enden mit den Ad hoc Zuweisungsprozessen im Gelegenheitsverkehr. Die Capacity Strategy umfasst eine erste grundlegende internationale Absprache und Koordination von Kapazitäten, insbesondere an den Grenzübergängen, und bereits bekannte Baumaßnahmen mit großen Auswirkungen auf die Kapazitätsplanung.

Der Capacity Strategy folgt die Erstellung des Capacity Models (x-36 – x-18), das auf der Capacity Strategy beruht und dem die CNAs (Capacity Needs Announcements) sowie Rahmenverträge der EVUs hinzugefügt werden. Im Ergebnis wird das Capacity Model zu x-18 ein mit dem Markt abgesprochenes deutschlandweites Volumenmodell sein und die Grundlage für die konkrete Auskonstruktion des Fahrplans in ein unverbindliches Trassenangebot während der Capacity Supply Phase (x-18 – x-11) bilden. Damit ist die Kapazitätsplanung abgeschlossen und es folgen ab x-11 die bekannten Zuweisungsprozesse für den Jahresfahrplan. Als neues Produkt wird das sogenannte „Rolling Planning“ eingeführt, wobei es sich um ein rollierendes Zuweisungsverfahren handelt, in dem zuvor im Netzfahrplan reservierte Kapazitäten von den Kund:innen nach Bedarf im Zeitraum von frühestens 4 Monate bis spätestens 1 Monat vor Zugfahrt bestellt werden können.

Nicht in Anspruch genommene Kapazitäten werden ab einem Monat vor Zugfahrt zusammen mit den sonstigen Restkapazitäten dem „Ad hoc“ Verfahren zugeordnet. Mit der nun erfolgten Veröffentlichung der Capacity Strategy für den Fahrplan 2025 beginnt die konkrete Umsetzung der TTR-Konzeption und wird sich in den nächsten Jahren sukzessive fortsetzen.

Die Capacity Startegies der DB InfraGO AG für die Fahrpläne 2025 und 2026 stehen nebenstehend als Download für Sie zur Verfügung.

Ebenso finden Sie nebenstehend einen Link zur Website der RNE, wo Sie eine gemeinsame Kapazitätsstrategie von Infrabel, ProRail, ACF, DB InfraGO AG, SBB Infrastruktur, BLS Netz, ÖBB Infrastruktur und RFI für die Fahrpläne 2025 und 2026 finden können.